Bei Gewitter Auto fahren

Bei Gewitter Auto fahren

Aquaplaning, faradayscher Käfig und welche Versicherung bei Unwettern aufkommt

Plötzlich auftretende Sommergewitter mit Hagel, Starkregen, Blitzen und Sturmböen sind im Sommer keine Seltenheit. Und die Unwetter fallen immer öfter extremer aus. Keine idealen Bedingungen fürs Autofahren. Eingeschränkte Sicht, Aquaplaning, starke Seitenwinde oder umherfliegende Äste bergen Gefahren. Und im schlimmsten Fall wird auch noch das Fahrzeug in Mitleidenschaft gezogen.

Wir geben Tipps, wie Sie sich im Fall eines Gewitters bei der Autofahrt am besten Verhalten und in welchem Fall welche Kfz-Versicherung Unwetterschäden am Fahrzeug zahlt.

 

Die Unfallgefahr steigt um 100 %

Unfallforscher haben herausgefunden, dass viele Autofahrer bei Regen erst richtig Gas geben. Obwohl bei Nässe die Gefahr steigt, mit dem Auto ins Schleudern zu kommen, fahren sie genauso schnell oder sogar noch schneller als auf trockener Fahrbahn. Bei schlechter Fahrbahn und nasser Straße erhöht sich das Unfallrisiko jedoch um mehr als 100 %.

Bei Regen steigt die Unfallgefahr Bei Regen steigt die Unfallgefahr Bei Regen steigt die Unfallgefahr Bei Regen steigt die Unfallgefahr

Runter vom Gas und für Durchblick sorgen

angepasste Fahrweise bei Regen angepasste Fahrweise bei Regen angepasste Fahrweise bei Regen angepasste Fahrweise bei Regen

Wenn sich von einem Augenblick auf den anderen so starke Wassermassen ergießen, dauert es eine Weile, bis der Scheibenwischer die Scheibe gesäubert und den ersten Wasserschwall beseitigt hat. Die Sicht auf die Straße ist damit stark eingeschränkt.

Um das Beschlagen der Windschutzscheibe zu verhindern, drehen Sie die Heizung/Klimaanlage und Gebläse hoch und richten Sie die Belüftungsdüsen in Richtung Frontscheibe aus. Schalten Sie außerdem das Abblendlicht am Fahrzeug ein. Regnet es so stark, dass man nichts mehr sieht, sollten Sie umgehend den nächsten Parkplatz ansteuern.

Generell gilt bei Regen oder Nässe: Runter vom Gas, langsam fahren und den Abstand zum Vordermann vergrößern. Vorsicht ist vor allem bei tiefen Spurrillen geboten.

Das steht in der StVO:

  • Die Geschwindigkeit ist insbesondere den Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen sowie den persönlichen Fähigkeiten und den Eigenschaften von Fahrzeug und Ladung anzupassen. Beträgt die Sichtweite durch Nebel, Schneefall oder Regen weniger als 50 m, darf nicht schneller als 50 km/h gefahren werden, wenn nicht eine geringere Geschwindigkeit geboten ist“
  • „Behindert Nebel, Schneefall oder Regen die Sicht erheblich, dann ist auch am Tage mit Abblendlicht zu fahren.“

Gefahr durch Aquaplaning

Wann kann Aquaplaning auftreten?

Je nach Niederschlagsmenge kann Aquaplaning schon bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h auftreten.

Was passiert bei Aquaplaning?

Das Fahrzeug beginnt auf der Wasseroberfläche zu gleiten und lässt sich nicht mehr kontrollieren.

Wie verhalte ich mich bei Aquaplaning?

Vermeiden Sie starke Lenkbewegungen oder Bremsmanöver, da diese zu schweren Unfällen führen können, sobald das Auto wieder griffige Straße unter den Rädern hat. Warten Sie mit durchgetretener Kupplung und ohne zu bremsen ab, bis das Fahrzeug wieder spürbar lenkfähig wird.


 

Was tun bei Aquaplaning Was tun bei Aquaplaning Was tun bei Aquaplaning Was tun bei Aquaplaning

Gefahr durch Stürme

Gerade beim Überholen LKWs ist bei Sturm besondere Vorsicht geboten Gerade beim Überholen LKWs ist bei Sturm besondere Vorsicht geboten Gerade beim Überholen LKWs ist bei Sturm besondere Vorsicht geboten Gerade beim Überholen LKWs ist bei Sturm besondere Vorsicht geboten

Sommergewitter gehen häufig mit starken Stürmen einher. Auch in diesem Fall ist es ratsam, einen Parkplatz anzufahren, um umherfliegenden Ästen oder Ähnlichem aus dem Weg zu gehen.

Starke Seitenwinde sind vor allem bei größeren Autos, Fahrzeugen mit Aufbauten sowie Pkw mit Anhängern bzw. Wohnwagen oder sehr leichten Modellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr.

Vor dem Überqueren einer Brücke oder dem Durchfahren von Waldschneisen sollten Sie diese immer mit einkalkulieren. Vorsicht ist auch beim Überholen solcher Fahrzeuge bei starkem Seitenwind geboten.

 

Wo ist man bei Gewitter am sichersten?

Im PKW sitzen wir im Regelfall in einer geschlossenen Blechkarosserie, die dem Prinzip des faradayschen Käfigs entspricht – selbst dann, wenn im Dachbereich große Glasflächen vorhanden sind.

Im Innenraum sollte man keine Metallteile, die mit der Karosserie in Verbindung stehen, berühren, was bei der heutzutage üblichen Kunststoffauskleidung kaum problematisch sein dürfte.

Cabriolets funktionieren bei geschlossenem Verdeck nach dem gleichen Prinzip: In nahezu jeder Verdeck-Konstruktion gibt es Stangen aus Metall, die einen Einschlag über Karosserie und Reifen zum Boden ableiten. Auch Überrollbügel, Windschutzscheibenrahmen und Verdeck-Mechanik wirken dabei vorteilhaft mit.

Sicheren Aufenthalt in Wohnmobilen bietet in jedem Fall die Fahrerkabine.

Für Zweiradfahrerinnen und Zweiradfahrer gilt: Exponierte Stellen und die Nähe zu hohen Objekten, wie Bäumen oder Masten, meiden. Nach Möglichkeit unter Brücken Schutz suchen und Abstand von der Maschine halten.

 

Was ist ein faradayscher Käfig?

Wir sind im Auto sicher, weil das Prinzip vom faradyschen Käfig gilt:

  • Das Auto ist an allen Seiten geschlossen, so wie bei einem Käfig
  • Das Auto besteht aus Metall, und kann somit besonders gut den elektrischen Strom leiten
  • Somit wird der Innenraum abgeschirmt und durch die elektrischen, äußeren Felder bei Blitzeinschlägen geschützt
  • Der Strom entlädt sich auf der Oberfläche des Autos, und wandert direkt in den Boden
  • Auch bei Cabrios reicht das Metallgestänge des Verdecks bereits aus
Auto fahren bei Gewitter Auto fahren bei Gewitter Auto fahren bei Gewitter Auto fahren bei Gewitter

Welche Versicherung zahlt bei Unwetterschäden?

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Ein heftiges Sommergewitter hat unter Umständen Schäden am Auto zur Folge. Diese werden in der Regel durch die Kfz-Teil- und Vollkaskoversicherung abgedeckt.

Auch Hagel, Sturm, Blitzschlag, Überschwemmung oder Schäden durch herabstürzende Äste sind versichert.
Dokumentieren Sie die Schäden und setzen Sie sich umgehend mit ihrer Versicherung in Verbindung.

Wann welche Versicherung zahlt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und weitere Tipps zum Thema Unwetter- und Lackschäden finden Sie hier.

 

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